Eine Expeditions-Reise mit der „MS Fram“ in die Antarktis beginnt für die meisten Hurtigruten-Gäste in Buenos Aires. Von dort geht es mit LAN Airlines nach Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Zehn Tage im ewigen Eis wird das Schiff mein Zuhause sein.
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Buenos Aires: 38 Grad Celsius am Neujahrstag
Buenos Aires: 38 Grad Celsius am Neujahrstag. Das Jahr 2014 beginnt heiß. Die Straßenreinigung hat mich geweckt, weil sie Millionen von Papierschnipseln einsaugt, die die Argentinier zu Silvester aus den Fenstern geworfen haben. Ein alter Brauch besagt, dass damit auch der Ballast des vergangenen Jahres abgeworfen wird.
Ich wohne im „NH City- und Tower-Hotel“, Bolivar 160, mitten im Centrum, nicht weit entfernt von Bankenviertel, dem legendären Teatro Colón, Plaza de Mayo und Calle Florida, der Haupteinkaufsstraße. Dort sind nur die schönen Deckenmalereien des Einkaufszentrums „Galerias Pacifico“ wirklich sehenswert, die Preise bewegen sich im oberen Segment.
Buenos Aires ist sehr europäisch geprägt
Die meisten Attraktionen der Millionen-Metropole liegen in der Altstadt und sind gut zu Fuß erreichbar. Die Orientierung fällt nicht schwer, weil die Straßen Schachbrettmuster-artig verlaufen. Beim Bummeln lohnt ein Blick nach oben zu den Häuserfronten. Buenos Aires ist sehr europäisch geprägt. Viele Bauten stammen aus der Kolonialzeit um 1900: wunderschöne Skulpturen, Paläste, Kirchen und Museen.
Der Obelisk, das Wahrzeichen der Stadt, ist nicht zu verfehlen. Selbst am Silvesterabend, wo in Buenos Aires die meisten Restaurants und Cafe´s geschlossen haben, herrscht hier Betrieb – zum Glück! Argentinier feiern nämlich den Jahreswechsel vor allem in der Familie. Busse und Taxen rasen durch die Straßen. Polizisten an fast jeder Straßenecke vermitteln ein Gefühl von Sicherheit.
Letzte Ruhestätte reicher und berühmter Familien: der Friedhof in Recoleta
Am Neujahrstag hat zumindest der von hohen Mauern umgebene Friedhof der Reichen in Recoleta geöffnet. Dort hat Evita Peron ihre letzte Ruhestätte gefunden. Da, wo sich die Menschen bei kaum erträglicher Hitze drängeln, befindet sich das Familiengrab der Duartes. Das Mausoleum ist klein und bescheiden im Vergleich zu anderen.
In vielen Lokalen wird Tango getanzt
Abends pulsiert im historischen Stadtviertel San Telmo das Leben. Dann wird in vielen Lokalen Tango getanzt. San Telmo hat seinen ganz eigenen morbiden Charme und ist vor allem wegen des Flohmarkts am Sonntag und seiner Antiquitätenhändler bekannt. Die Markthallen, die auch schon bessere Zeiten gesehen haben, bieten alles für den täglichen Bedarf, die Antiquariate ein buntes Bild der Kolonial-Geschichte.
In die Jahre gekommen: Die Markthalle im historische Stadtviertel San Telmo.
Am nächsten Vormittag regnet es. Mit einem Radio-Taxi, so heißen hier die Funktaxis mit Taxameter, fahre ich vom Hotel für 50 Pesos (ca. 5 Euro) nach La Boca, dem italienisch geprägten Stadtviertel am alten Hafen. Tangomusik und -tänzer bestimmen das Straßenbild mit den bunten Holz- und Wellblechhäuschen. Es gibt reichlich Kitsch und Kunsthandwerk. Fußballheld Diego Maradona und Papst Franziskus sind allgegenwärtig, allerdings nur als lebensgroße Pappfiguren. Ein Touristen-Viertel, aber trotzdem sehenswert.
Touristen-Ziel: La Boca mit seinen bunten Häuschen und Tangotänzern
Die Buslinie 64 bringt mich von La Boca für vier Pesos (ca. 40 Cent) zum Hotel zurück – fast bis vor die Haustür. Und ein unbekannter, freundlicher argentinischer Tango-Tänzer rettet mich vor dem Rauswurf, weil er für mich bezahlt, als ich nicht genügend Ein-Peso-Münzen habe, die ein unbarmherziger Automat verlangt. Merke: Kein Busfahrer kann jemals Geld wechseln!
Ausgangspunkt für Kreuzfahrten in die Antarktis: Im Hafen von Ushuaia liegt die „MS Fram“.
Im Hafen wartet schon die MS Fram auf mich
Ein hervorragendes Filetsteak in der Vinoteca „Aldo‘s“, nur fünf Minuten vom Hotel entfernt, und ein guter argentinischer Rotwein versüßen den Abschied von Buenos Aires. Der frühmorgendliche Flug nach Ushuaia dauert vier Stunden und ist entspannt, der Landeanflug spektakulär. Die schneebedeckten Anden scheinen zum Greifen nah. Im Hafen wartet die „MS Fram“ auf mich. Zehn Tage wird sie im ewigen Eis mein Zuhause sein.
[su_icon_text icon=”icon: exclamation” icon_color=”#0f64af”]Hinweis in eigener Sache: Die Reise für diesen Beitrag wurde zum Teil unterstützt von Veranstaltern, Hotels, Fluglinien und/oder Tourismus-Agenturen. Wir legen sehr großen Wert auf eine unabhängige und neutrale Berichterstattung, daher sind die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihre eigenen. [/su_icon_text]