Freitag, März 29, 2024
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Glockenspiel versetzt Touristen in Ekstase

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Ganz langsam bewegen sich die Zeiger der riesigen Uhr vorwärts, während Hunderte von Schaulustigen gebannt auf die Zwölf blicken. Zu jeder vollen Stunde erwachen die Figuren der astronomischen Uhr zum Leben und vollführen ihren Tanz. Ich stehe vor dem Prager Rathaus, und wie alle anderen Touristen um mich herum gerate ich nahezu in Ekstase, als das beeindruckende Glockenspiel beginnt.

Das Altstädter Rathaus ist bei einem Besuch der tschechischen Hauptstadt ein absolutes Muss. Etwa 45 Sekunden lang erscheinen die zwölf Apostelfiguren zu jeder vollen Stunde über der Astronomischen Uhr, während sie ihre Runde drehen. Die Musik aus dem Glockenspiel und die tanzenden Apostel versetzen die zahlreichen wartenden Touristen regelrecht in Ekstase. Seit beinahe 600 Jahren zeigt die Astronomische Uhr, ob die Sterne günstig stehen.

Die Kalenderscheiben der Uhr sind von den vier größten Gefahren der Menschheit um das Jahr 1410 umgeben, welche symbolisch dargestellt werden: der Tod mit einer Sanduhr, die Eitelkeit mit einem Spiegelbild, ein Türke, der Krieg androht, und der Geizhals, der mit einem prall gefüllten Geldbeutel schüttelt. Diese allegorischen Figuren erinnern uns daran, dass das Leben vergänglich ist und die Menschheit stets vor verschiedenen Herausforderungen steht.

Wer einmal in Prag gewesen ist, wird diese Stadt unweigerlich ins Herz schließen. In der Hauptstadt der Tschechischen Republik leben heute etwa 1,2 Millionen Menschen, doch dies hat keinen negativen Einfluss auf die einzigartige Atmosphäre der Stadt. Prag ist geprägt von einem Hauch von Multikulturalität, der sich durch seine Gassen und Plätze zieht.

Unzählige Touristen, ausgestattet mit Reiseführern, bevölkern die engen Gassen und historischen Plätze, die Prag seinen besonderen Charme verleihen. Aus jeder Ecke erklingt Straßenmusik, die zur lebendigen Stimmung beiträgt. In der Stadt wird viel gelacht und gestaunt, denn Prag hat kulturell einiges zu bieten.

Neben der beeindruckenden Architektur, wie der Karlsbrücke oder dem Veitsdom, finden Besucher zahlreiche Museen, Galerien und Theater, die ein breites Spektrum an Kunst und Kultur präsentieren. Die Stadt hat auch eine reiche Geschichte, die sich in ihren gut erhaltenen historischen Gebäuden und Denkmälern widerspiegelt.

In den verwinkelten Gassen finden sich zudem viele gemütliche Cafés und Restaurants, die die tschechische Küche und internationale Spezialitäten anbieten. Die Besucher können hier nicht nur die einheimischen Gerichte genießen, sondern auch in den vielfältigen Geschmäckern und Aromen aus aller Welt schwelgen.

Moldau trennte Prag in zwei Teile

Ein absolutes Highlight der Goldenen Stadt Prag ist zweifellos die Karlsbrücke, die die beiden Stadtteile Altstadt und Kleinseite miteinander verbindet. Die Moldau, ein Nebenfluss der Elbe, hat diese beiden Teile für mehr als 400 Jahre voneinander getrennt. Die beeindruckende Brücke, die seit etwa 650 Jahren besteht, erstreckt sich über eine Länge von 520 Metern und ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen in Prag. Sie war einst Teil des Krönungsweges der böhmischen Könige.

Heutzutage schlendern täglich Tausende von Urlaubern über die Brücke und lassen sich von zahlreichen Künstlern dazu einladen, Porträts von sich anfertigen zu lassen. Für die musikalische Untermalung sorgt die Jazz-Gruppe „Bridge Band“, die inmitten eines wunderschönen Panoramas aufspielt. Auf der einen Seite erhebt sich das malerische Stadtzentrum von Prag, während auf der anderen Seite ein weiteres Highlight der Stadt, die Prager Burg, die Blicke auf sich zieht.

Die Karlsbrücke beherbergt zudem eine beeindruckende Sammlung von Statuen und Skulpturen, darunter auch die berühmte Statue des heiligen Johannes von Nepomuk. Die Brücke ist nicht nur ein Ort der Begegnung, sondern auch ein wichtiger Verbindungsweg zwischen den bedeutendsten Sehenswürdigkeiten Prags. Ihre einzigartige Atmosphäre zieht Besucher aus aller Welt in ihren Bann und macht sie zu einem unvergesslichen Erlebnis auf jeder Prag-Reise.

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Die Karlsbrücke ist beliebter Treffpunkt vieler Touristen. (Foto: Jörg Baldin)

Die Prager Burg (Hradschin), das größte geschlossene Burgareal der Welt, beherbergt bedeutende Bauwerke wie den St.-Veits-Dom, die Basilika St. Georg und das weltberühmte Goldene Gässchen, in dem Franz Kafka im Jahr 1916 für einige Monate lebte. Wer den rund 70 Meter hohen Hügel erklimmen möchte, sollte eine gute Kondition mitbringen. Der Weg zur Burg ist jedoch in jedem Fall lohnenswert.

Nachdem man die Karlsbrücke hinter sich gelassen hat, beginnt der Aufstieg, der zwar nicht besonders steil, aber durch zahlreiche kleine Gassen und Straßen geprägt ist. Bis 1918 war die Prager Burg die Residenz böhmischer Fürsten und Könige. Heutzutage dient sie als offizielle Residenz des Präsidenten der Tschechischen Republik.

Neben den genannten Sehenswürdigkeiten bietet die Burganlage noch weitere interessante Orte und Veranstaltungen, wie zum Beispiel die wechselnden Ausstellungen in der Prager Burggalerie oder die malerischen Schlossgärten. Für ein umfassendes Erlebnis empfiehlt es sich, genügend Zeit einzuplanen, um die zahlreichen historischen Gebäude und Kunstwerke zu erkunden.

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Die Prager Burg (Hradschin) auf dem Berg.

Nichts für große Menschen

Am besten gelangt man durch das Goldmachergässchen hinunter. Der Eintritt (100 Kronen) ist lohnenswert, denn die winzigen Häuser vermitteln einen authentischen Eindruck vom Leben in der Zeit um Franz Kafka, der dort gelebt hat. Damals waren die Menschen offenbar deutlich kleiner, wie man an den niedrigen Türen erkennen kann. Bei vielen größeren Besuchern reichen diese bis zur Schulter, was die bescheidene Größe der Eingänge von damals verdeutlicht.

In der Gasse wird eindrucksvoll dargestellt, wie die Wohnungen der Prager Bürger ausgesehen haben. Dabei sind auch einige historische Exponate zu bewundern, die das Alltagsleben dieser Zeit veranschaulichen. Neben diesen interessanten Einblicken in die Geschichte und Kultur der Stadt finden sich im Goldmachergässchen auch zahlreiche kleine Boutiquen und Souvenirshops, die das Flair des Viertels abrunden und zum Bummeln einladen.

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Steile Rolltreppen führen in das U-Bahn-Netz von Prag.

Nach der Rückkehr an die Moldau empfiehlt es sich für die Gäste, den Weg zurück zum Altstädter Rathaus einzuschlagen. Dabei sollte man unbedingt am jüdischen Friedhof Halt machen. Der eindrucksvolle Friedhof entstand einst aufgrund von Platzmangel. Da Gräber – wie auch heute – nicht nach einigen Jahren „aufgelöst“ wurden, schütteten die Prager einfach Erde auf und legten neue Gräber darüber an. Heute liegen hier die Toten in bis zu neun Schichten übereinander. Die letzte Beerdigung auf diesem Friedhof fand allerdings im Mai 1787 statt. Insgesamt wird geschätzt, dass hier heute etwa 200.000 Gräber vorhanden sind.

Prag ist für Städtereisende absolut sehenswert. Die Stadt bietet zahlreiche Hotels und Unterkünfte verschiedener Preisklassen an und ist sowohl mit dem Zug, als auch mit dem Bus oder per Auto hervorragend zu erreichen. Zudem verfügt Prag über ein ausgezeichnetes U-Bahn- und S-Bahn-Netz, sodass viele Sehenswürdigkeiten bequem erreicht werden können. Die Preise in der Stadt sind moderat, und obwohl der Euro noch kein offizielles Zahlungsmittel ist, kann in nahezu allen Geschäften und Restaurants mit Euro bezahlt werden.

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Jörg Baldin
Jörg Baldinhttps://www.travelmagz.de
Jörg Baldin, Chefredakteur und Gründer vom Reisemagazin TRAVELMAGZ (powered by Breitengrad53), hat 2011 seine wahre Berufung gefunden: Urlaub machen und darüber schreiben! Seitdem hängt er ständig am Flughafen ab, packt seinen Koffer in Rekordzeit und erkundet die Welt. Ob am Strand, im Wald oder auf dem Berg - Jörg fühlt sich überall zu Hause. Kein Wunder, dass er immer eine Extra-Portion Sonnencreme dabei hat, um die schönsten Sonnenuntergänge am Strand zu genießen. Wenn es nach ihm geht, könnte die Welt ruhig noch ein paar mehr Strände vertragen - denn für Jörg gibt es nichts Besseres, als den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Wind um die Nase wehen zu lassen.
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