Frankfurt hat es im Sommer 2022 laut britischem „Economist“-Ranking auf den siebten Platz der beliebtesten Städte der Welt geschafft, noch vor Hamburg (16) und Düsseldorf (22). Und dennoch wird der Mainmetropole eines oft abgesprochen: Atmosphäre. Bei näherer Betrachtung jedoch zu Unrecht.
Nebelschwaden ziehen über die spiegelglatte Wasseroberfläche des Sees. Die Sonnenstrahlen finden vereinzelt einen Weg durch den dichten Nebel und zaubern blitzende Eiskristalle in der Luft hervor. Nicht sichtbar, aber ganz nah, unterhalten sich zwei Angler. Ich stehe auf unserem Bootssteg und genieße die klare Luft. Mein Kaffee dampft in der Kälte. Es sind zwei Grad Minus heute morgen. So fühlt sich also Herbst in Schweden an.
Wein aus Dänemark? Gammel Dansk, Smørrebrød, Rød pølse, Hotdogs, Stegt flæsk med persillesovs (Schweinefleisch mit Petersiliensoße), dänisches Bier – all das steht für dänische Ess- und Trinkkulur, aber Wein? Seit dem Jahr 2000 ist Dänemark von der EU als Weinbauland anerkannt und damit das nördlichste Anbaugebiet Europas. Mit Jütland, Fünen, Seeland und Bornholm gibt es gleich vier Weinanbaugebiete. Skål!
Die beiden großen Flüsse wirken wie zwei Adern, die die Stadt am Leben erhalten und an denen sich die Einwohner gerne aufhalten. Hier in Belgrad mündet die Save in die Donau. Rund 1,7 Millionen Menschen wohnen in der Hauptstadt Serbiens, die sich noch immer im Umbruch befindet. Die Stadt, die 1999 durch NATO-Streitkräfte im Rahmen des Kosovo-Konflikts bombardiert und erheblich zerstört wurde, ist eine Stadt der Gegensätze: Wunderschön, hoch modern, lebendig aber auch sehr alt, marode und teilweise ganz schön heruntergekommen.
Als die Romanfiguren von Jules Verne im Buch „Die Reise zum Mittelpunkt der Erde“ ebendiesen erreichen, tut sich ihnen eine fantastische Welt auf. Ganz ähnlich, aber anders (in Thailand sagt man „same, same but different“), ist es uns im sommerlichen Familienurlaub im dänischen Lolland-Falster ergangen. Das Angebot in diesem wunderschönen Teil Dänemarks an sowohl erlebnisreichen als auch entspannenden Freizeitangeboten ist riesig. Zu groß, um es in so wenig Urlaub (eine Woche) zu packen. Soviel sei gespoilert: Wir kommen wieder!
Strietfeld bei Dalwitz in Mecklenburg-Vorpommern: 40 Kilometer bis Rostock, 20 bis Güstrow. Hamburg ist zwei Autostunden entfernt, Berlin auch - weit genug, um den Alltag hinter sich zu lassen, und nah genug, um sich eine spontane Auszeit am Wochenende zu gönnen. Hier gibt es Wiesen und Felder soweit das Auge reicht, hübsch restaurierte Guts-und Herrenhäuser. Und: Glückliche Kühe. Eine Herde brauner, flauschiger Paarhufer – es sind Red Angus Rinder – grast friedlich auf einer Anhöhe.
Vor uns der Nordseeküsten-Strand. Der Wind pfeift uns um die Ohren. So laut, dass wir kaum hören können, was uns unser Nebenmann nur wenige Meter weiter zuruft. Die nächste steife Brise drückt und zieht an uns. Die Kinder juchzen vor Glück. Perfektes Wetter für ihr neues Hobby: Drachensteigen lassen. Ein bisschen Leine geben, jetzt wieder gegenstemmen. Sich mit dem Körper eindrehen, wenn die Windrichtung wechselt. Es dauert nicht lang, bis Mads (7) und Leonard (4) richtige Drachenbändiger sind. Allein schon deswegen hat sich der Urlaub an der Nordseeküste gelohnt.
Dieser Berg strahlt eine ungeheure Anziehungskraft aus. Nein, die Höhe allein ist es nicht. Schließlich sprechen wir hier „nur“ von 1357 Metern. Ob es daran liegt, dass der Gipfel des Lusen im Nationalpark Bayerischer Wald über eine „Himmelsleiter“ zu erreichen ist? Möglich. Vielleicht auch an der Achterbahn der Gefühle, die sich unterwegs fast automatisch einstellt. Es geht über Felsblöcke, durch Mischwälder, vorbei an alten und toten Bäumen, aber auch an jungem Gehölz, das zu neuem Leben erwacht.
Sportgerät abstellen. Schuhe aus, Socken weg und die müden Füße im kühlen Nass ein wenig baumeln lassen. Oder noch besser: Rein in die Fluten und ein paar Runden schwimmen. Ein Moment, den man auf dieser Tour immer wieder genießen kann. Sogar länderübergreifend. Zum Beispiel morgens in Deutschland, mittags in Österreich und am späten Nachmittag in der Schweiz.
In keinem Bundesland gibt es so viele Schlösser und Gutshäuser wie in Mecklenburg Vorpommern. Für gestresste Städter ist das insbesondere in Zeiten von Lockdown und Coronablues ein Segen, denn nirgendwo kann man so gut entschleunigen wie in einem kühlen, geräumigen Gutshaus.
Ich kann es förmlich hören, das Klappern der Wagen auf dem Kopfsteinpflaster, das Schnaufen der Pferde, weil sie mühsam einen schweren Wagen auf den Berg ziehen müssen. Enge Gassen, soweit das Auge reicht. Wenn es eine Stadt gibt, die mir zeigen kann, wie das Mittelalter wohl ausgesehen hat, dann ist es Tallinn, Hauptstadt von Estland.