Zugegeben, Malta hat mich nicht strahlend am Flughafen in Empfang genommen. Es herrschte Sandsturm, der aus Libyen über die Insel zog. Und so war es stürmisch und neblig, als ich nachmittags aus der Maschine von Air Malta stieg. Aber, nachdem wir beide eine Nacht darüber geschlafen hatten, verzog sich der Nebel und die Insel strahlte über beide Backen. Ich auch…
Sandsturm auf Malta
Mein Guide Yvette wartete schon am Flughafen auf mich. Die gebürtige Ungarin lebt seit 20 Jahren auf Malta und kennt die Insel aus dem Eff-Eff. So ging es gleich zum ersten Highlight: Die Blaue Grotte an der Südküste Maltas reflektiert die Sonnenstrahlen und lässt das Wasser „quasi“ blau leuchten. Doch, es war leider keine Sonne und auch mit dem Boot konnten wir nicht zur Grotte fahren, weil aufgrund des Sturmes starker Wellengang herrschte. Schade!
Zurück in die Stadt hieß das nächste Ziel Valletta, benannt nach Jean Parisot de la Valette. der am 28. März 1566 den Grundstein für diese Stadt legte. Er war der damalige Großmeister des Johanniterordens. Mit der Übergabe der Inseln Malta und Gozo durch König Karl V. an den Orden, war Malta quasi Hauptstützpunkt der Ritter, die das Leben der Insel in den folgenden Jahren maßgeblich geprägt haben. Überall findet man Spuren der Knights. Wen es interessiert: Die Ausstellung „The Palace Armoury“ im Grand Masters Palace in Valletta zeigt eindrucksvoll die Waffenkammer des Palastes mit Rüstungen und Waffen aus der Geschichte der Ritter.
Traumhaft: The Three Cities
Wer durch die Strassen schlendert, kann nicht übersehen, dass in der Stadt extrem viel Geschichte in der Luft liegt. Vor Valletta liegt „The Three Cities“. Auf diesen drei kleinen Halbinseln – Cospicua, Senglea und Vittoriosa – lebten die Johaniterritter solange, bis Valletta gebaut war. Diese Inseln wurden im Zweiten Weltkrieg stark angegriffen, haben aber den Bombenhagel ganz gut überstanden. Absolut sehenswert ist das „Collachio“-Viertel auf Vittoriosa. In diesem Viertel lebten die Ritter in Herbergen, die nach Ländergruppen aufgeteilt wurden. Was mir persönlich auch sehr gut gefallen hat, sind die kleinen Gassen, die durch die Städte führen. Oftmals haben die Einwohner diese Gassen mit Grünpflanzen dekoriert. Im Zusammenspiel mit Sonne und Wärme ein absolut traumhafter Anblick.
Und ich habe noch einen Tipp für Euch, den ich leider selbst nicht ausprobieren konnte. Unbedingt eine Bootsfahrt mit den typischen maltesischen Booten machen. Die Schiffe heißen Luzzu und sehen aus wie eine Mischung aus venezianischer Gondel und Ostsee-Angelboot. Oftmals bunt angemalt aber auf jeden Fall am Bug mit Augen verziert. Diese Augen stellen Osiris, den ägyptischen Totengott dar.
Valetta: Kleinste Hauptstadt der EU
Weiter ging es dann nach Valletta. Es ist die kleinste Hauptstadt in der EU, hier leben rund 9.000 Einwohner. Die Stadt wurde komplett auf einem Reißbrett geplant, was man sofort erkennt, wenn man die Stadt betritt. Die Strassen sind wie mit einer Schnur gezogen und eröffnen einem eine tolle Sicht durch die Gassen, die zum Teil sehr hügelig sind. Wie mir Guide Yvette erklärte, sind diese geraden und hügeligen Strassen auch der Grund dafür, warum man in Valletta kaum Fahrräder sieht. Ihr Mann, gebürtiger Malteser, hat nie Radfahren gelernt. Es sei für die Kinder zu gefährlich, so Yvette. Was sollen da dann die Kinder sagen, die in Amsterdam aufwachsen. Aber gut…
Zurück zu Valletta. Die Stadt wurde von den Rittern aus Angst vor Angriffen als Festungsstadt erbaut. Sie gilt auch heute noch als quasi uneinnehmbar, was zuletzt Hitler im Zweiten Weltkrieg bemerkt hat. Der starke Angriff der Deutschen und der Italiener, der fast zwei Jahre dauerte, wurde abgewehrt und brachte den Inselbewohnern höchste Anerkennung. Der britische König Georg VI. verlieh daher der maltesischen Bevölkerung am 15. April 1942 das Georgs-Kreuz, das seitdem die maltesische Flagge ziert.
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