Freitag, März 29, 2024
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Prince Edward Island: Eine Reise durch Kanadas Kartoffelparadies

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Mein Schlaf wird durch ein leichtes Ruckeln beim Anflug auf Prince Edward Island gestört. Diese Insel an Kanadas Ostküste, gelegen im Golf von St. Lawrence, nimmt aus der Vogelperspektive die Form eines Halbmondes an. Die kleinen schwarz-weißen Punkte, die auf den grünen Wiesen zu sehen sind, scheinen Kühe zu sein. Zahlreiche Flüsse durchziehen die Insel und viele helle Sandstrände umrahmen sie. Wäre ich nicht besser informiert, könnte ich glauben, über Schleswig-Holstein zu fliegen.

Charlottetown: Eine Zeitreise in die Geschichte Kanadas

Charlottetown, die Hauptstadt von Prince Edward Island, beherbergt rund 35.000 der insgesamt 145.000 Inselbewohner. Viele Aspekte dieser Stadt erinnern an ein historisches Museum, geprägt von alten Villen wohlhabender Händler, prächtigen Bauten einstiger Schiffskapitäne und zahlreichen historischen Gebäuden. Charlottetown, am Zusammenfluss der Flüsse Hillsborough, Yorke und Eliot gelegen, verdankt seinen Namen der deutschen Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, der Ehefrau von König Georg III.

Die Landschaft von Prince Edward Island erinnert stark an Dithmarschen – es ist eben und von weiten Weidelandschaften durchzogen.
Die Landschaft von Prince Edward Island erinnert stark an Dithmarschen – es ist eben und von weiten Weidelandschaften durchzogen.

Die flache Weidelandschaft: Erinnerungen an Dithmarschen

Die Landschaft von Prince Edward Island erinnert stark an Dithmarschen – es ist eben und von weiten Weidelandschaften durchzogen. Selbst die schwarz-weißen Rinder ähneln der typischen Holstein-Kuh aus Deutschland. 1864 diente die Insel als Treffpunkt für Vertreter britischer Kolonien in Nordamerika, um über eine neue Form der politischen Zusammenarbeit zu diskutieren. Alle teilnehmenden Regionen traten 1867 dem neuen Bündnis bei, mit Ausnahme von Prince Edward Island. Trotzdem wird die Insel heute als Geburtsstätte Kanadas angesehen und ist mittlerweile Teil des Staatenbündnisses. Sie wird oft einfach als PEI abgekürzt.

O’Leary und das Canadian Potato Museum: Eine Hommage an die Kartoffel

In der beschaulichen Stadt O’Leary, etwa anderthalb Autostunden von der Hauptstadt entfernt, befindet sich das „Canadian Potato Museum“. Schon vor dem Haupteingang begrüßt eine gigantische Kartoffelskulptur die Besucher, es handelt sich dabei um das größte Kartoffelmodell weltweit. Aber nicht nur das: Das Museum brüstet sich mit einer weiteren Weltbestleistung. Es beherbergt eine einzigartige Sammlung landwirtschaftlicher Geräte und Maschinen, die für den Kartoffelanbau und die Ernte unabdingbar sind.

Das Museum ist ein bedeutendes Denkmal für die Kartoffel auf Prince Edward Island, da der Kartoffelanbau den Hauptwirtschaftszweig der Insel darstellt. Der jährliche Handel mit diesem Gemüse generiert für die Provinz Einnahmen in Höhe von über einer Billion Dollar, wobei der Tourismus und die Fischerei die weiteren wichtigen Wirtschaftssektoren darstellen.

Die Kartoffelfarm der Smallman-Brüder: Tradition und Innovation im Kartoffelanbau

Die Farm der Brüder Christopher und Derek Smallman liegt nur wenige Minuten von O’Leary entfernt. (Fotos: Jörg Baldin)
Die Farm der Brüder Christopher und Derek Smallman liegt nur wenige Minuten von O’Leary entfernt. (Fotos: Jörg Baldin)

Die Farm der Brüder Christopher und Derek Smallman liegt nur wenige Minuten von O’Leary entfernt. Während der Erntesaison transportieren schwere Lastwagen eine Fülle von frisch geernteten Kartoffeln vom Feld in die Lagerhalle. Derek Smallman, der bereits in der fünften Generation Kartoffeln auf der Prince Edward Insel anbaut und erntet, leitet die Arbeiten auf dem Feld. Mit seinem modernsten Traktor überwacht er die Maschinen und stellt sicher, dass so viele Kartoffeln wie möglich von der Erde in die Anhänger der Lastwagen gelangen.

Ein GPS-System hilft ihm dabei, die scheinbar unendlichen Ausmaße der Kartoffelfelder methodisch abzudecken. Die Kartoffeln werden mittels eines riesigen Siebs automatisch aus der Erde auf ein Fließband befördert. Dort werden sie von zwei Mitarbeitern auf Steine und andere Fremdkörper überprüft, bevor sie in hohem Bogen in die Anhänger der Lastwagen geworfen werden.

Die Kartoffeln werden mittels eines riesigen Siebs automatisch aus der Erde auf ein Fließband befördert.
Die Kartoffeln werden mittels eines riesigen Siebs automatisch aus der Erde auf ein Fließband befördert.

Die Verarbeitung der Kartoffelernte: Sorgfältige Sortierung und Lagerung

Die Kartoffeln werden dann mit dem Fließband in eine riesige Halle transportiert.
Die Kartoffeln werden dann mit dem Fließband in eine riesige Halle transportiert.

Anschließend fahren die Lastwagen mit ihrer Fracht zum Hof der Smallmans, wo Christopher und sein Team bereits warten. Nachdem der LKW die Kartoffeln mit Hilfe eines Förderbands aus dem Anhänger entladen hat, kümmern sich drei Mitarbeiter um die Aussortierung von beschädigten Kartoffeln oder Steinen aus der wertvollen Ladung.

Die Kartoffeln werden dann mit dem Fließband in eine riesige Halle transportiert. Dort stapelt ein beweglicher Kran die Kartoffeln durch Bewegungen nach links und rechts auf. Die Kartoffeln der Smallman-Brüder werden hauptsächlich zur Herstellung von Chips oder Pommes Frites verwendet. Die Erntemethoden auf der Prince Edward Insel unterscheiden sich kaum von denen in Europa. Was jedoch den Unterschied ausmacht, ist die grenzenlose Weite der Region.

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Jörg Baldin
Jörg Baldinhttps://www.travelmagz.de
Jörg Baldin, Chefredakteur und Gründer vom Reisemagazin TRAVELMAGZ (powered by Breitengrad53), hat 2011 seine wahre Berufung gefunden: Urlaub machen und darüber schreiben! Seitdem hängt er ständig am Flughafen ab, packt seinen Koffer in Rekordzeit und erkundet die Welt. Ob am Strand, im Wald oder auf dem Berg - Jörg fühlt sich überall zu Hause. Kein Wunder, dass er immer eine Extra-Portion Sonnencreme dabei hat, um die schönsten Sonnenuntergänge am Strand zu genießen. Wenn es nach ihm geht, könnte die Welt ruhig noch ein paar mehr Strände vertragen - denn für Jörg gibt es nichts Besseres, als den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Wind um die Nase wehen zu lassen.
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