Dienstag, März 19, 2024
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NickoVision: Pandemie-Kreuzfahrt – Die Odyssee durch stürmische Zeiten

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Nur noch einmal das Stäbchen in die Nase, 15 Minuten warten, dann kann es endlich auf die Kabine der MS NickoVision gehen, die in Frankfurt am Osthafen angelegt hat. Es ist die erste Flusskreuzfahrt von nicko cruises in Deutschland nach dem letzten Lockdown und alle 84 Passagiere sind froh, dass es endlich wieder losgeht. Auch wenn die Route noch nicht ganz klar ist. Die Pandemie bestimmt den Kurs auf dem Rhein.

Auf dem Rhein hin und her

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In der Woche vor dem Start der Reise kommen fast täglich Routenänderungen vom Veranstalter nicko cruises rein. Reist man aus Frankreich nach Deutschland muss man in Quarantäne. Das will niemand an Bord. Aus dem Grund wird Strasbourg aus dem Programm genommen, dafür legt die NickoVision gegenüber in Kehl (Deutschkand) an. Auch das Elsass fällt aus. Rheinland-Pfalz hat noch keine Flusskreuzfahrten erlaubt, deshalb geht’s irgendwie auf dem Rhein hin und her. Gestartet wird in Frankfurt auf dem Main, dann kommt Mannheim, Kehl, Köln, Bonn, Rüdesheim und Wiesbaden, bevor das Schiff zurück in Frankfurt ist.

Crew freut sich über die ersten Gäste an Bord

Den Passagieren ist es scheinbar egal. Hauptsache wieder reisen. Und das geht auf dem Rhein sogar sehr gut. Das Schiff, erst 2020 für nicko cruises in Dienst gestellt, lädt mit dem großzügigen Sonnendeck zum Verweilen ein. Und auch das Wetter spielt mit. Die Crew, selbst monatelang ohne Arbeit, freut sich über die ersten Gäste an Bord. Da stört auch der Corona-Test nicht, der alle zwei Tage durch den Bordarzt durchgeführt wird. Für Passagiere und für die Crew. Wer geimpft ist, braucht keinen Test. An Bord herrscht Maskenpflicht sobald man sich bewegt. Auch das ist für die meisten Passagiere kein Problem.

Nachdem das Schiff den Osthafen von Frankfurt gegen 18.30 Uhr verlassen hat, geht’s auf dem Main in Richtung Mannheim. Die wenigsten Gäste an Bord haben vorher die beeindruckende Skyline von Frankfurt vom Fluss aus gesehen. Es geht vorbei an zahlreichen Wolkenkratzern und unter Brücken durch, die so niedrig sind, dass die Gäste auf dem Sonnendeck nicht stehen dürfen.

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Kunsthalle Mannheim beeindruckt mit Anselm Kiefer

Die NickoVision erreicht Mannheim gegen 7.30 Uhr am nächsten Morgen. Wer einen Ausflug gebucht hat, fährt mit Bussen und Reisebegleitung nach Heidelberg. Der Rest bleibt an Bord oder schlendert durch Mannheim. Wer in der Stadt bleibt, kann einen Stadtbummel durch die schöne Altstadt machen. Das Barockschloss Mannheim, nach Versailles das zweitgrößte Barockschloss Europas, hat sechs Flügel, viele Fenster und beherbergt die wohl schönste Universität Deutschlands, lohnt sich für einen Besuch. Auch das bekannteste Wahrzeichen der Stadt, der Wasserturm, ist sehenswert. Er liegt am Friedrichsplatz, der größten zusammenhängenden Jugendstilanlage Deutschlands. Wir haben uns für einen Besuch in der Kunsthalle Mannheim entschieden, die eine beeindruckende Ausstellung von Anselm Kiefer zeigt.

Links Deutschland, rechts Frankreich

Gegen 17.30 Uhr legt der Kapitän ab und steuert das Schiff weiter den Rhein abwärts in Richtung Kehl. In Kehl liegt die NickoVison in einem trostlosen Industriegebiet. Blickt man Backbord (links) aus dem Fenster schaut man auf Deutschland, Steuerbord (rechts) ist Frankreich. Vor dem Schiff befindet sich eine Brücke, die Kehl mit Strasbourg verbindet. Rüber darf man leider nicht oder besser gesagt, sollte man nicht, denn die Pandemieverordnung sieht bei der Rückkehr eine 14-tägige Quarantäne vor. Und wer will das schon? Also machen sich die meisten Passagiere auf und fahren mit den Ausflugsbussen nach Baden-Baden.

Baden-Baden sieht sich selbst als die europäische Hauptstadt der Lebenskultur und ist vor allem durch das Casino Baden-Baden bekannt, Deutschland traditionsreichstes und bekanntestes Spielcasino. Seit fast 200 Jahren steht das Casino für eine luxuriöse Spielbank, das mit seinen französischen Wurzeln und den Räumlichkeiten im klassizistischen Kurhaus mit reichdekorierten Sälen nach dem Vorbild französischer Königsschlösser ausgestattet wurde. Sehenswert auch das Festspielhaus, das mit 2.500 Sitzplätzen zu den größten Spielstätten der klassischen Musik in Europa gehört. Zuschauerhaus und Bühne entstanden auf dem ehemaligen Gleiskörper des großherzoglichen Bahnhofs. Dessen neoklassizistischer Bau bildet das Entree des Festspielhauses und macht damit die Architektur einzigartig. Baden-Baden kann sehr gut bei einem entspanntem Stadtspaziergang erkundet werden.

Sicher an der Loreley vorbei

Zurück an Bord folgt ein ganzer Tag auf dem Fluss. Das Schiff fährt wieder flussaufwärts in Richtung Köln. Viele Gäste nutzen das Sonnendeck, um die schöne Landschaft am Rhein zu bewundern. Am Abend kommen wir an der Loreley vorbei, wahrscheinlich Deutschlands bekanntester Schieferfelsen, der bei der Ortschaft Sankt Goarshausen liegt. Hier ist der Rhein nur 113m breit und 25m tief und zählt zu den gefährlichsten Stellen des Flusses. 1801 taucht der Name Loreley in einer romantischen Ballade des Dichters Clemens Brentano auf. Sie, die Loreley, ist eine Schönheit aus dem Ort Bacharach, die sich das Leben nehmen will, weil ihr Liebster sie betrogen hatte. Doch der Bischof schickt sie ins Kloster, weil er so von ihrer Schönheit und Anmut fasziniert ist. Auf der Reise dorthin macht sie an dem Schieferfelsen halt, um nochmals zum Schloss ihres Geliebten zurück zu blicken. Weil sie glaubt, ihn davon fahren zu sehen, stürzt sie sich verzweifelt in die Fluten des Rheins. In einer anderen Version ist die Lorley eine unglückliche Frau, die auf einem Felsen sitzend ihr langes blondes Haar kämmt, und die Schiffer dazu bringt, gegen die Felsen zu fahren und die Schiffe dann sinken.

500 Treppenstufen auf den Kölner Dom

Am frühen Morgen erreicht die NickoVison Köln. Dort hat das Schiff nur 4 Stunden Aufenthalt. Um 12 Uhr müssen wieder alle Gäste an Bord sein. Viele nutzen die Zeit für einen Stadtbummel. Wir entscheiden uns für 500 mühsame Treppenstufen um einen herrlichen Blick vom Kölner Dom auf die Stadt Köln und den Rhein zu bekommen. Der Aufstieg hat sich gelohnt. Anschließend reicht die Zeit noch für einen Besuch im Kölner Dom, bevor es zurück geht. Das Schiff fährt in Richtung Bonn und von da aus dann am nächsten Tag weiter nach Rüdesheim.

Mit der Seilbahn zum Niederwalddenkmal

Auch in Rüdesheim ist die Pandemie sichtbar. Die NickoVision ist das einzige Schiff, das hier heute festmacht. Vor Covid-19 waren es oft drei bis vier Schiffe. Die Altstadt von Rüdesheim wirkt fast wie ausgestorben. Auch an der Seilbahn zum Niederwalddenkmal muss man nicht anstehen und warten. Seit 1884 befördert die 2.300m lange Seilbahn Besucher zum Denkmal. Das Niederwalddenkmal wurde 1877 bis 1883 nach einem Entwurf von Johannes Schilling aus Dresden erbaut. Das 38 Meter hohe Denkmal symbolisiert die Wiedererrichtung des deutschen Kaiserreiches nach dem deutsch-französischen Krieg 1870-1871. Hauptfigur ist die 32 Tonnen schwere Germania mit der Kaiserkrone in der erhobenen rechten und dem Reichsschwert in der linken Hand.

Letzter Halt: Wiesbaden

Gegen Abend legt die NickoVison ab und steuert auf unseren letzten Halt dieser Reise zu, Wiesbaden. Dort legt das Schiff gegen Mittag in Biebrich, unweit des Schlossparks, an. Viele entscheiden sich für einen Spaziergang durch den Schlosspark mit Blick auf das Biebricher Schloss und die Mosburg. Einige der Gäste nutzen den Halt auch, um sich auf dem Sonnendeck zu sonnen. Gegen 18 Uhr sind die meisten Passagiere zurück an Bord, denn der Kapitän hat die Passagiere am letzten Abend zum Gala-Dinner geladen. Am nächsten Morgen geht es zurück nach Frankfurt und damit ist die erste Flusskreuzfahrt nach dem großen Lockdown ohne Zwischenfälle zu Ende gegangen.

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Infos & Angebote

Weitere Infos zur Kreuzfahrt mit der NickoVision finden Sie auf der Webseite von nicko cruises. Dort gibt es auch umfangreiche Informationen zu dem 10-Punkte-Hygieneplan von nicko cruises, der das Reisen derzeit möglich macht.Die neuesten Angebote für Kreuzfahrten mit der NickoVision finden Sie hier.

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Jörg Baldin
Jörg Baldinhttps://www.travelmagz.de
Jörg Baldin, Chefredakteur und Gründer vom Reisemagazin TRAVELMAGZ (powered by Breitengrad53), hat 2011 seine wahre Berufung gefunden: Urlaub machen und darüber schreiben! Seitdem hängt er ständig am Flughafen ab, packt seinen Koffer in Rekordzeit und erkundet die Welt. Ob am Strand, im Wald oder auf dem Berg - Jörg fühlt sich überall zu Hause. Kein Wunder, dass er immer eine Extra-Portion Sonnencreme dabei hat, um die schönsten Sonnenuntergänge am Strand zu genießen. Wenn es nach ihm geht, könnte die Welt ruhig noch ein paar mehr Strände vertragen - denn für Jörg gibt es nichts Besseres, als den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Wind um die Nase wehen zu lassen.
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