Freitag, März 29, 2024
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Auf den Spuren der Römer

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Der Gedanke, dass ich mit 4.099 weiteren Kreuzfahrtgästen von Barcelona über Neapel nach Rom fahren, lies mich kurz nachdenklich werden. Die Kleinstadt, in der ich groß geworden bin, hat rund 7.000 Einwohner. Knapp zwei Drittel davon würden also auf das Schiff passen! Ich war gespannt auf den dicken Pott der Norwegian Cruise Line ( NCL) und bin am Ende der Tour doch recht entspannt von Bord gegangen.

Reges Treiben im Hafen von Barcelona

Im Hafen von Barcelona herrschte reges Treiben, denn neben der Norwegian Epic lagen noch fünf weitere Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Auf den ersten Blick ist die Epic kein besonders schönes Schiff. Es scheint eher so, als hätten die Konstrukteure bei der Planung einen Teil vergessen, der dann einfach als Quadrat oben auf den Bug aufgesetzt wurde. Das genau dieses Quadrat der exklusive Teil „The Haven“ ist, ist wahrscheinlich die Ironie des Schicksals, doch dazu später mehr.

Kreuzfahrten - Norwegian Cruise Line - NCL - Norwegian Epic
Die Norwegian Epic. (Foto: NCL)

Barcelona ist auf dieser Mittelmeertour ein Ein- und Ausstiegshafen, und so hatte die Crew alle Hände voll zu tun, um die neuen Gäste einzuchecken und das Gepäck auf Schiff zu bringen. Wer erst einmal an Bord war, der konnte schon die „Bordluft“ schnuppern und die spanische Sonne genießen. NCL verspricht unter dem Motto „Feel Free“ ein besonderes Kreuzfahrterlebnis. Keine Kleiderordnung, keine festen Essenzeiten, keine reservierten Tische (außer bei Reservierungen in den Themenrestaurants) und – nur für deutsche Gäste – kein Stress mit der Auswahl der Getränke. Mit dem exklusiven „Premium All Inclusive“ sind alle Getränke bis 15 US$ und das sonst obligatorische Trinkgeld für die Crew inkludiert.

Drei Wasserrutschen an Bord der Norwegian Epic

Was auf den ersten Blick auch auffällt: Die Reederei hat viele Ideen umgesetzt, um die Gäste während des Aufenthalts an Bord zu beschäftigen. Auf der Epic befinden sich ein Aqua Park mit drei Wasserrutschen, Fitnesscenter, Außen-Whirlpools, eine Kletter- und Abseilwand, Bowlingbahnen, Kid’s Centre, Teen Disco und ein riesiger Casino-Bereich.

Vom Entertainmentprogramm, das abends in den verschiedenen Bars und in den Theatern aufgeführt wird, können sich viele Etablissements auf dem Festland eine Scheibe von abschneiden. Vor allem das „Cirque Dreams® & Dinner“ würde von mir das Prädikat „Weltklasse“ erhalten. Keine Animateure, die tagsüber die Gäste bespaßen, müssen sich auf der Epic auch um das Entertainment abends kümmern. Hier treten Weltklasse-Artisten auf, die 90 Minuten lang für so viel Spannung sorgen, dass die Gäste fast das Essen vergessen. Das Ganze findet in einer Art rundem Zelt statt, in dem in der Mitte die Artisten Ihre Kunsttücke zeigen. „Pomp Duck and Circumstance“ und „Cirque du Soleil“ lassen grüßen und die Show auf der Norwegian Epic spielt da in der gleichen Liga mit.

Kreuzfahrt - Norwegian Epic - Burn the Floor
Burn the Floor – Ein unterhaltsamer Abend im Theater der Norwegian Epic. (Foto: Norwegian Epic)

Ein Highlight an Bord ist die Eisbar auf Deck 7 des Schiffes. Zwar bekommt man vor Eintritt in die Bar, die komplett aus Eis gebaut wurde, ein wärmendes Cape und Handschuhe, doch kaum jemand hält es bei minus 11 Grad länger als 15 Minuten dort aus. Gerade genug Zeit, um zwei frisch gemixte Cocktails zu schlürfen. Wem es gar langweilig ist, der kann auf dem TV in der Eisbar dem Sportprogramm folgen oder sich andere warme Gedanken machen.

Wer auf improvisierte Musik steht, der kann mehrfach in der Woche in die Bar „Headliners“ gehen und sich „Howl at the Moon“ anhören. Zwei Klaviere duellieren sich, begleitet von einem Schlagzeuger, zu den verschiedensten Rockklassikern der 70er Jahre bis hin zum Hip Hop. Die Zuschauer können auf kleinen Zetteln ihre Wünsche weitergeben und die Musiker interpretieren diese in ihrer besonderen Art und Weise. Ein Musikspektakel der besonderen Art.

„The Haven“ – VIP-Feeling auf der Norwegian Epic

Mit dem Bereich „The Haven“ auf der Norwegian Epic befindet sich ein Schiff-im-Schiff-Komplex an Bord, der exklusiv für die Gäste reserviert ist und die damit VIP-Feeling an Bord genießen. Andere Passagiere haben keinen Zugang zu dem Bereich, der über einen eigenen Pool, Whirlpool, Fitnessbereich, verschiedenste Essbereiche und den Service vom Courtyard Butler verfügt. Die Suiten und Villen von „The Haven“ gibt es in unterschiedlichster Größe und Art und alle verfügen über einen Balkon.  Wer auf der Epic Ruhe sucht und dafür gerne etwas tiefer ins Portemonnaie greift, der ist im „The Haven“ sicherlich gut aufgehoben.

Ein Küchenbereich für 4.100 Gäste

Mit 23 Restaurants steht auch die Küche täglich vor großen Herausforderungen. Vom eleganten Abendessen über Buffets bis zu Live-Cooking-Stationen – es gibt viele Möglichkeiten an Bord zu Essen. Vor allem die exklusiven Spezialitätenrestaurants (gegen Aufpreis) bieten eine erstaunliche Qualität. Eine riesige Herausforderung für die Küche, die auf dem Schiff einen großen Bereich einnimmt. Alle 23 Restaurants werden aus einem einzigen Bereich bedient, in dem nahezu den ganzen Tag hektisches Treiben herrscht und der eine eigene Bäckerei und Konditorei enthält.

Singles reisen nicht lange alleine

Für Alleinreisende hat die Norwegian Epic einen besonderen Bereich eingerichtet, der auch nur von Gästen, die in den innenliegenden Studios wohnen, betreten werden kann. Es gibt eine eigene Lounge mit kleiner Bar und mit Schwarzem Brett, in dem sich die Passagiere eintragen können, um den richtigen Partner für das Theater, fürs Essen oder für die Disco zu finden.

Erster und einziger Landausflug – Neapel

Der erste Hafen auf dieser kurzen Kreuzfahrt ist Neapel. Die Norwegian Epic erreicht den Hafen der drittgrößten Stadt in Italien in den frühen Morgenstunden. Während die meisten Gäste um diese Zeit noch schlafen, genießen die Frühaufsteher einen wunderschönen Sonnenaufgang über Neapel. Die Hauptstadt von Kampanien bietet jede Menge Kultur, Restaurants und Shoppingläden (Tipp: Via Toledo). Ich entscheide mich bei meinem einzigen Landausflug dieser kurzen Reise für eine Tour nach Pompeji. Die einstige Stadt am Golf von Neapel wurde am 24. August 79 von einem Vulkanausbruch des Vesuvs vollständig von der Lava vergraben und damit gut konserviert.

Erst im 16. Jahrhundert wurde aus der damaligen Legende Realität, als zufällig einige Münzen und Marmorstücke gefunden wurden. Dennoch dauerte es bis ins 18. Jahrhundert, bis man mit den ursprünglichen Ausgrabungen und damit der Freilegung der Stadt begonnen hat. Heute sind etwa vier Fünftel des damaligen Stadtgebiets von der Lava befreit worden. Freunde der Archäologie kommen hier voll auf ihre Kosten, denn in Pompeji wimmelt es nur so von Ruinen. Rund drei Millionen Besucher kommen jährlich in die Stadt, in der derzeit viele Gebäude restauriert werden. Regen, Wind und Sonne haben offensichtlich den Ruinen in den letzten Jahrzehnten stark zugesetzt.

Wer noch Zeit hat, der sollte eine typische Pizzeria in Neapel aufsuchen, denn die heutige Variante mit Tomatensauce und Käse stammt vermutlich aus der Stadt. Nirgendwo auf der Welt schmeckt die Pizza Napoletana so, wie hier in Italien. Zurück vom Landausflug und von Pompeji heißt es gegen 18 Uhr schon wieder Abschied nehmen. Die Norwegian Epic nimmt Kurs auf den Hafen von Rom, der Civitavecchia heißt und etwa eine Stunde vom Flughafen entfernt liegt.

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Schiffsfakten

  • Passagiere (Doppelbelegung): 4.100
  • BRZ: 155.873
  • Länge: 329,49 m
  • Breite: 40,54 m
  • Maschinen: Dieselmotoren
  • Reisegeschwindigkeit: 24 Knoten
  • Besatzung: 1.753

Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Jörg Baldin
Jörg Baldinhttps://www.travelmagz.de
Jörg Baldin, Chefredakteur und Gründer vom Reisemagazin TRAVELMAGZ (powered by Breitengrad53), hat 2011 seine wahre Berufung gefunden: Urlaub machen und darüber schreiben! Seitdem hängt er ständig am Flughafen ab, packt seinen Koffer in Rekordzeit und erkundet die Welt. Ob am Strand, im Wald oder auf dem Berg - Jörg fühlt sich überall zu Hause. Kein Wunder, dass er immer eine Extra-Portion Sonnencreme dabei hat, um die schönsten Sonnenuntergänge am Strand zu genießen. Wenn es nach ihm geht, könnte die Welt ruhig noch ein paar mehr Strände vertragen - denn für Jörg gibt es nichts Besseres, als den Sand zwischen den Zehen zu spüren und den Wind um die Nase wehen zu lassen.
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