Dienstag, März 19, 2024
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Malediven: Das fragile Urlaubsparadies

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Fast wie geklont wirken sie aus der Vogelperspektive beim Landeanflug mit Emirates, und irgendwie erinnern sie mich an Spiegelei auf Spinat, die kleinen runden Inseln der Malediven im Indischen Ozean: innen die grüne Vegetation, drum herum weißer Korallensand und ganz außen das türkisfarbig bis himmelblau leuchtende Wasser und die schützenden Korallenriffe – eine  Kinderstube für viele Fische. Besonders beliebt ist die Inselkette im Indischen Ozean bei Honeymoonern und Tauchern. Ich bin weder das eine noch das andere – mal sehen, wie ich mir die Zeit vertreiben kann.

Klimawandel und Traumstrände

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Fotos: Liane Ehlers

Die Malediven sind berühmt für glasklares Wasser, weiße Traumstrände und eine bunte Unterwasserwelt. Aber der Inselstaat bekommt auch die Auswirkungen des Klimawandels wie kaum ein anderes Land zu spüren, falls der Wasserspiegel und die Temperatur noch weiter steigen sollten.

220 der 1192 Inseln werden von den 350.000 muslimischen Einheimischen bewohnt, wobei sich 143.000 Menschen auf der Hauptstadtinsel Malé  drängen. Mit 6,8 Quadratkilometern ist sie eine der am dichtesten bevölkerten Städte Asiens und gerade mal so groß wie Sankt Goarshausen am Rhein. Mehr als 140 Inseln sind nur für Touristen bestimmt. In den nächsten zwei Jahren sollen noch einmal etwa 20 Resorts dazu kommen. Außerdem gibt es inzwischen 500 Gästehäuser, heißt es auf der Homepage der in 2018 neu gewählten Regierung. Das Marketingbudget für Tourismusförderung wurde   verdreifacht, um das ehrgeizige Ziel von 1,5 Millionen Touristenankünften  im Jahr 2019 zu erreichen. Verwunderlich ist das nicht, wenn man bedenkt, dass der Tourismus der wichtigste und  nahezu einzige Wirtschaftsfaktor des Landes ist.

Quirlige Hauptstadt

Am internationalen Flughafen der Hauptstadt Malé, der direkt neben dem Hafen liegt, herrscht reges Treiben. Boote und Wasserflugzeuge bringen Urlauber in alle Richtungen zu ihren Resorts an der 871 Kilometer langen Inselkette. Für mich geht es nach einem typisch maledivischen Frühstück in der Lounge mit einer Propellermaschine von Manta Air weiter zum Inland-Flughafen der Dhaalu-Atoll-Hauptstadt Kudahuvadhoo, einer Einheimischen-Insel mit 3000 Bewohnern.

Ohne Boot geht gar nichts

Drei  Tage später, bei einem Bootausflug, werde ich erfahren, dass es auf dieser Insel eine 800 Jahre alte Moschee aus Korallensteinen gibt, ein Krankenhaus mit zwölf Ärzten, und eine Schule mit 780 Kindern, die bis zum Abitur in gemischten Klassen auf Englisch unterrichtet werden, wie uns ein sehr aufgeschlossener Rektor berichtet. Doch zunächst geht mein Transfer von hier aus noch fünf Kilometer weiter mit einem Boot. Der Fahrtwind macht die dampfbadwarme Luft erträglich, die Aussicht auf Meer und Himmel sind atemberaubend. Nach 15 Minuten Fahrzeit taucht das leuchtend weiße RIU-Resort auf, das im Mai eröffnet wurde.

RIU erstmals auf den Malediven

Für RIU hat das Abenteuer Malediven 2015 mit dem Kauf der  Privatinseln Kedhigandu und Maafushi im Dhaalu-Atoll, tief im Süden des Inselstaates, begonnen.  2017 rückten die ersten Bagger  an. Innerhalb von zwei Jahren hat die spanische Hotelkette für 135 Millionen US-Dollar ein Resort mit insgesamt 440 Zimmern über dem Wasser errichtet. Die Kosten seien aufgrund der ökologischen, logistischen und technischen Herausforderungen dreimal so hoch wie für ein vergleichbares Projekt in Spanien, teilt das Unternehmen auf Nachfrage mit. Für die Zukunft rechne man mit einer durchschnittlichen Jahresauslastung der Destination von 90 Prozent.

Die 24-Stunden-All-Inclusiv-Hotels RIU Palace Maldivas (5 Sterne) und  RIU Atoll (4 Sterne) sind durch einen 800 Meter langen Beton-Steg, an dem traumhafte Wasser-Bungalows liegen, verbundenen. Villen, die sich im Gegensatz zu den meisten anderen Hotel-Anlagen nicht im Reetdach-Holz-Look an eine einheimische Architektur anbiedern, die es in der Realität so schon lange nicht mehr gibt. Puristisch im kubistischen Stil, so wie die ganze Anlage, wurden sie aus Beton gebaut und leuchtend weiß gestrichen. Ein Kontrastprogramm dazu ist die Inneneinrichtung, bei der die Umgebung berücksichtigt wurde. In allen Restaurants, Zimmern und Suiten dominieren warme Sand- und Aquamarin-Töne in Verbindung mit Holz und Glas. In den Wasser-Villen hat man von der hölzernen Terrasse aus über eine Leiter direkten Zugang zum Meer.

Rettet die Korallen!

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Juan Blanco von Scuba Caribe nimmt uns mit zu einem Schnorchelausflug. Schon bald wird unser Schiff von einer  Delphingruppe neugierig umkreist, kurz darauf schwimmt eine Wasserschildkröte an uns vorbei. Wegen der starken Strömung müssen wir zur Sicherheit Schwimmwesten anlegen. Die bunte Unterwasserwelt ist nicht mehr so bunt, wie sie einst war. Die weltweite Korallenbleiche im Jahr 2016 hat leider auch die Malediven nicht verschont, aber immerhin ist das RIU-Hausriff noch intakt. Zurzeit sind es vor allem die Resorts, die sich um die Korallenriffe  kümmern. Weil die Riffe das Kapital sind, das die Touristen lockt, haben einige Hotels bereits Korallen-Nachzuchtprojekte gestartet. Juan Blanco hat einen solchen Korallengarten in der Karibik bereits erfolgreich installiert. Bald will er ein ähnliches Projekt auch im Dhaalu-Atoll mit Hilfe eines Meeresbiologen auf den Weg bringen.

Der schönste Müßiggang

Die Malediven sind vor allem Müßiggang: In unserem Resort kann man sich durch sechs höchst unterschiedliche, hervorragende Restaurants essen, in den Pool-Bars einen Drink genießen, in der Sportbar Billard spielen oder ganz entspannt auf der eigenen Terrasse mit Blick auf den Indischen Ozean die Minibar mit alkoholischen und nichtalkoholischen Getränken plündern – alles inklusive. Auch das WLAN ist erfreulich zuverlässig. Wer sich einmal so richtig verwöhnen lassen möchte, bucht eine Massage im anspruchsvollen Wellness-Center.

Jede Menge Freizeitsport

Gegen Gebühr gibt es in der Tauchschule Scuba Caribe einen Tauchkurs für Anfänger, der in der Lagune – nicht wie sonst üblich im Pool – stattfindet. Erfahrene Taucher fahren mit dem Boot zum Korallenriff hinaus. Die meisten sportlichen Aktivitäten sind kostenlos: Der lange Beton-Steg wird frühmorgens und abends gern von Joggern genutzt, die zusammen mit den Stränden eine gute Lauffläche vorfinden. Wer nicht laufen mag, ruft eines der Elektro-Cars, um von A nach B zu gelangen. Im klimatisierten Fitness-Studio mit Blick auf weißen Sandstrand und Korallenriff herrscht immer Betrieb. Fitnesstrainer bieten Kurse mit Aero-Yoga und Paddel-Yoga unter Anleitung an. Außerdem besteht die Möglichkeit zum Volleyballspielen, Stand-up-Paddeln, Kajakfahren und  Schnorcheln. Der Nachwuchs wird derweil im „Kinderland“ betreut. Nur eins ist in diesem Malediven-Resort auf keinen Fall inklusive: Langeweile!

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Liane Ehlers
Liane Ehlers
Liane Ehlers war fast 20 Jahre verantwortliche Redakteurin für das Wochenendjournal der Nordwestzeitung in Oldenburg, der größten Tageszeitung im Weser-Ems-Gebiet. Neben Lifestyle, Wellness, Medizin und Ratgeber gehörte auch Reise dazu, ihr Lieblingsressort. Sie hat ihren Traum verwirklicht. Jetzt ist sie als freie Reisejournalistin für die NWZ und andere Medien unterwegs.
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