Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer… Sowas ähnliches müssen die drei Bewohner der Insel Comino bei Malta täglich singen, wenn sie über das drei Quadratkilometer große Areal gehen. Immerhin beherbergt die Insel ein Hotel und hat den für mich kleinsten Sandstrand der Welt.
Nur 253 Einwohner in Mdina
Ich befinde mich aber noch immer auf der Insel Malta und besuche die ehemalige Hauptstadt der Insel, Mdina (Bild oben). Hier wohnen nur 253 Einwohner, doch zu manchen Tageszeiten kommt man sich vor, wie auf dem Bahnhof in Hamburg. Menschenmassen gehen durch die Stadt oder lassen sich vereinzelt mit Pferdekutschen durch die engen Gassen fahren. Autos sind hier tabu. Zum Glück, denn schon die Kutscher treiben so manchen Besucher mit dem typischen Klingeln mit dem Rücken an die Hauswand. Klingeln heißt „Platz da!“ Und das meinen die auch so… Auf Mdina lohnt sich ein Besuch des Karmeliterpriorats.
Mit dem Boot von Malta nach Comino
Von Mdina zu Gozo: Ein bisschen pervers ist es ja schon, wenn man mit dem Boot von Malta nach Comino fährt. Die Überfahrt macht viel Spaß, denn die Boote haben richtig „Feuer“ unter der Haube und zischen in 20 Minuten von Malta nach Comino oder Gozo, einer weiteren Insel in der Nähe von Malta. Zu der später aber mehr.
Das Video über meinen Aufenthalt auf Malta
Malta, Gozo und Comino sind felsige Inseln, die zwei Arten von Gestein haben. Hartes und weiches Gestein. Der harte Stein wird auf den Inseln als Baumaterial für die Häuser genommen, die daher fast alle einheitlich hellbraun sind. Das weichere Gestein ist Ursache für die vielen Höhlen und Grotten am Rande der Inseln. Das Wasser hat die Küste ausgehöhlt und bietet für Urlauber einen tollen Einblick. Mit dem Boot kann man in den meisten Fällen in die Höhlen reinfahren. Auch die Filmindustrie hat diese Grotten für sich entdeckt und hat dort z.B. Teile des Film „Popeye“ gedreht. Aber auch „Der Graf von Monte Christo“ wurde hier zum Teil produziert.
Etwa 30 Meter Sandstrand
Den kleinen Strand auf Comino erreicht man nur mit einem Boot und der Anblick ist schon etwas bizarr. Auf etwa 30 Meter Sandfläche tummeln sich viele Menschen, der Küstenbereich ist mit Liegestühlen zugepflastert, die man für 4 Euro pro Tag mieten kann und sollte, es sei denn man ist Hobby-Fakir und kann sich beim Sonnenbad locker auf die spitzen Felsen legen. Auf jeden Fall Badeschuhe mitnehmen, sonst gibt’s Schnittverletzungen an den Füßen. Immerhin gibt es dort ein WC und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt. Drei knallbunte Verkaufswagen empfangen einen an der Anlegestelle und versorgen die Badegäste mit Eis, Pommes oder Getränken.
Nur einen Katzensprung von Comino entfernt ist die etwas größere Insel Gozo. Hier leben etwa 30.000 Menschen. Besucher sollten auf jeden Fall an die Westküste der Insel fahren, denn hier gibt es einige tolle Dinge zu sehen. Ein Geheimtipp ist der Inland-See, der aus Salzwasser besteht und nur durch einen Tunnel, durch den man mit Boote hindurchfahren kann, mit dem Mittelmeer verbunden ist. Vom Inland-Meer nur ein paar Meter entfernt ist das nächste Highlight zu finden: das Azure Window, ein natürlich entstandenes Felsentor.
Zwischen Malta und Gozo gibt es eine richtige Fährverbindung, die mit Autofähren betrieben wird. Die Überfahrt dauert rund 40 Minuten und ist vor allem in den Abendstunden sehr sehenswert. Malta erstrahlt in der Dunkelheit in tollem Licht.
Echte Alternative für Sonnenhungrige
Mein Fazit: Malta ist eine echte Alternative für Sonnenhungrige. Wer allerdings lange Sandstrände sucht wird nichts finden. Dafür findet der Besucher unglaublich klares Wasser, viel Geschichte, tolle Städte, tolle Häuser, super Essen und sehr freundliche Einwohner. Malta lohnt sich, alleine schon wegen der geringen Flugzeit aus Deutschland. Air Malta fliegt von vielen deutschen Flughäfen und auch viele andere Airlines fliegen nach Malta, von Hamburg in nur knapp drei Stunden.
Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen sehr großen Wert auf eine unabhängige und neutrale Berichterstattung, daher sind die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihre eigenen.