Freitag, März 29, 2024
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Schnell frühstücken? Pustekuchen

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Der morgendliche, noch nicht ganz frische Blick aus dem Schlafzimmerfenster im ersten Stock dieses Hauses im malerischen Spanish Point in Milltown Malbay verheißt Gutes. Die Luft ist klar. Der orkanartige Sturm von gestern hat sich gelegt. Das Wetter an der südwestlichen Küste Irlands ist eben immer für Überraschungen gut. Satte 17 Grad und nur geringe Bewölkung sind vorausgesagt. Für irische Verhältnisse also ein Urlaubstag wie aus dem Bilderbuch. Heute stehen die berühmten Cliffs of Moher auf dem Reiseprogramm. Spektakuläre Aussichten dürften also garantiert sein. Noch schnell frühstücken, und dann kann’s losgehen.

Bed and Breakfast Irland – Schnell frühstücken? Pustekuchen

Schnell frühstücken? Pustekuchen. Im „Berrylodge B&B“ in Irland nimmt man sich ausgiebig Zeit für die erste Mahlzeit des Tages. Und sie wird von der Chefin des Hauses persönlich zubereitet. „Welcome, I am Rita“, hatte sie sich am Vorabend den frisch eingetroffenen Urlaubern vorgestellt, sie über die steile Treppe in eins der insgesamt fünf Gästezimmer im Obergeschoss geführt, freundlich geplaudert und auch die Uhrzeit fürs Frühstück am nächsten Tag abgefragt. „Is 8.30 o.k?“ Na gut, warum nicht. Ein wenig ausschlafen kann ja nicht schaden, hatten sich die beiden Deutschen gedacht, die im Urlaub normalerweise nicht früh genug aus den Federn kommen können.

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Schön gelegen: Das Berrylodge B&B in Spanish Point Milltown Malbay. (Fotos: Geiselhart)

Heimelig ist es, das Frühstückszimmer im Erdgeschoss. Dieser Raum lädt dazu ein, es sich in den nostalgischen Sesseln so richtig bequem zu machen. Atmosphäre irgendwie wie in einem Wohnzimmer aus längst vergangener Zeit. In der Vitrine ein paar Bilder von Freunden oder Verwandten. Der frisch gepresste Orangensaft steht schon auf dem Tisch. Natürlich auch Butter und die unvermeidliche Orangenmarmelade. „Coffee? Tea? Toast white or brown?“, fragt Rita mit ansteckend guter Laune. Vielleicht auch Milch und ein paar gesunde Cerealien? Gerne. Aber das ist alles nur Vorgeplänkel.

Das traditionelle „Full Irish Breakfast“ ist mehr, viel mehr. Und es wird selbstverständlich per Karte geordert. Während der Tischnachbar über alle Backen strahlt, als er Räucherlachs satt und Rühreier serviert bekommt, hat sich seine Ehefrau für herrlich duftende Pancakes mit jeder Menge Sirup und frischem Obst entschieden. Lecker – und ans Mittagessen denkt in den nächsten paar Stunden auch niemand mehr. „Die perfekte Location, um die Clare Coast zu erkunden. Vor allem aber die Herzlichkeit und das phantastische Frühstück haben uns begeistert.“ Diesem Eintrag aus dem Gästebuch des Hauses schließt man sich gerne an, bevor es heißt, den nächsten Abschnitt der Reise in Angriff zu nehmen.

Eccles Hotel blickt auf 250-jährige Geschichte zurück

Nicht dass es in Irland keine Hotels gäbe, die erwähnenswert wären. Auch im Südwesten, und damit weit abseits der Metropole Dublin. Das Eccles Hotel in Glengarriff blickt auf eine mehr als 250-jährige Geschichte zurück – und erinnert mit seiner imposanten Außenfassade, aber auch mit seinem morbiden Charme fast an das Berghotel Sanatorium Schatzalp aus der Zauberberg-Verfilmung nach der literarischen Vorlage von Thomas Mann. Es ist aber auch der ideale Ausgangspunkt für eine Wanderung auf den „Sugarloaf Mountain” oder einen Ausflug zum weißen Sandstrand von Barleycove Beach.

In Glengarriff trifft man auch auf Markus Bäuchle, einen gebürtigen Schwarzwälder, der hier vor 16 Jahren sesshaft geworden ist. Er sei in seinem früheren Leben – bedingt durch seinen Beruf als Journalist – viel zu oft umgezogen, habe in vielen Großstädten gewohnt und sei dennoch ein „Landei“ geblieben, sagt der 57-Jährige. Mittlerweile hat er seine eigene „Wanderlust“ zu seinem Hauptberuf gemacht. Der gleichnamige Reiseveranstalter, den er mit seiner Frau vor einigen Jahren gegründet hat, läuft gut. Das Angebotsspektrum ist breit gefächert, sehr individuell gestaltet und reicht von klassischen Wanderferien über Besuche der Küsteninseln bis hin zu Touren durch die schönsten Gärten der Gegend.

Höhepunkt ist der berühmte „Black Pudding“

Zurück zu den so landestypischen und doch so unterschiedlichen Bed&Breakfast Pensionen – sie sind vielleicht die beste Möglichkeit, irische Gastfreundschaft zu erleben. Nur fünf Minuten Fußweg sind es vom luxuriösen „Portmagee Heights B&B“ zum Zentrum des kleinen Fischerdorfes. Und weil an diesem Morgen der unglaublich dichte Nebel eine Überfahrt zur sagenumwobenen, zwölf Kilometer von der Küste entfernten ehemaligen Mönchsinsel „Skellig Michael“ unmöglich macht, hat sich jemand, der zuhause nie im Traum daran denken würde, sich zum Frühstück etwas Deftiges einzuverleiben, für ein ganz besonderes Wagnis entschieden.

Heute muss schon am frühen Morgen ein richtiges Menü her: Spiegeleier, eine Art von Rinderwürstchen, Kartoffelecken, Tomaten, Pilze – und als ultimativer Höhepunkt der berühmte „Black Pudding“. Keine Süßspeise, sondern im Grunde nicht mehr und nicht weniger als gebackenes Schweineblut, das aufgrund seiner Form eben auch an Pudding erinnern könnte. Laut Wikipedia übrigens ein „Blutwursterzeugnis mit Getreideanteil“. Nicht unbedingt was für jeden Tag, aber es schmeckt. Erstaunlich gut sogar. Dass das Mittagessen zum wiederholten Mal ausfällt, müsste eigentlich nicht extra erwähnt werden.

Eier in allen Varianten gehören zu den Favoriten

Dass die Frühstücksgewohnheiten auch in Irland unterschiedlich sein können, davon kann man sich im Summerhill B&B im Städtchen Castletownbere ein Bild machen. Dort liegt nämlich bereits abends im Eingangsbereich des modernen Hauses die Speisekarte für den nächsten Morgen aus – mit der Bitte, das Menü der Wahl einzutragen. Beim Blick auf die Liste wird klar: Eier in allen Varianten gehören offenbar zu den Favoriten, gebratener Speck natürlich auch. Dicke Bohnen und der bereits erwähnte Black Pudding sowieso. Warum also nicht ein wenig aus der Reihe tanzen und einen original „Porridge“ bestellen? Punkt 8.30 Uhr wird der von Cornelius O’Sullivan frisch gekochte Haferbrei mit Beeren serviert – auch eine gute Wahl.

Nach spannenden und erlebnisreichen Tagen geht’s mit dem Mietwagen zurück nach Dublin, bevor der Rückflug nach Deutschland angetreten wird. Es bleibt genügend Zeit, sich um etwas anderes als immer nur ums Essen zu kümmern: ums Trinken. Genauer gesagt ums Guinness. Aber auch das irische Nationalgetränk will richtig gezapft werden, bevor es stilsicher genossen werden kann. Das lernt man zum Beispiel im „Guinness Storehouse“. Aber das ist eine andere typisch irische Geschichte.

Weitere Reiseinformationen zu Irland

Anreise: Aus Deutschland wird Irland direkt angeflogen von Aer Lingus, Lufthansa, Ryanair und Germanwings. Reiseveranstalter und Fluggesellschaften bieten günstige Fly&Drive-Angebote an. Eine direkte Fährverbindung besteht mit Irish Ferries von Cherbourg nach Rosslare und Dublin, über Großbritannien gibt es unterschiedliche Routen.

Einreise: Für deutsche Urlauber genüg ein gültiger Personalausweis.

Währung: In der Republik Irland gilt der Euro als Währung, in Nordirland das Pfund Sterling. Benötigen Sie eine Kreditkarte, mit der Sie auch in Irland kostenlos Geld beziehen können, finden Sie auf unserer Seite Geld im Urlaub eine Übersicht über kostenlose Kreditkarten.

Klima: Bedingt durch den Golfstrom herrscht das ganze Jahr hindurch ein mildes, ausgeglichenes Klima. Die Temperaturen steigen selten unter 0 oder über 25 Grad, Schnee und Frost kennt man auf der grünen Insel kaum.

Beste Reisezeit: April bis Oktober, wobei es im Juli und August häufiger regnen kann. Mai/Juni und Sept/Okt sind relativ beständig.

Unterkünfte: Irland bietet alle Unterkünfte für jedes Budget von Campingplätzen über Jugendherbergen, Privatpensionen (B&B), Herrenhäusern, Hotels bis zu 5 Sternen und luxuriösen Schlosshotels. Hier finden Sie eine Auswahl an Unterkünften in Irland.

Aktivitäten: Wandern, Rad fahren, Golfen (über 400 Plätze), Angeln, Reiten und Bootsurlaub gehören zu den beliebtesten Aktivitäten in Irland sowie kulturelle Ausflüge und Besuche von Gärten, die wegen ihrer üppigen und exotischen Flora sehenswert sind.

Reiseführer: Hier finden Sie eine Auswahl an Reiseführern für Irlandir 4

Weitere Infos: Alle Informationen über die Insel Irland: www.ireland.com

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Hinweis in eigener Sache: Dieser Artikel wurde teilweise von Reiseveranstaltern, Restaurants, Hotels, Fluggesellschaften und/oder Tourismusagenturen unterstützt. Wir legen größten Wert auf unabhängige und neutrale Berichterstattung; daher entsprechen die Meinungen, Eindrücke und Erfahrungen der jeweiligen Autoren ihren persönlichen Ansichten.

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Brigitte Geiselhart
Brigitte Geiselhart
Zum Einen liebt Brigitte Geiselhart die lokale und soziale Berichterstattung – vor allem in ihrer Heimatregion am Bodensee – und zum Anderen bereist die bekennende Schwäbin gerne „den Rest der Welt“. Da die Freie Journalistin mit offenen Augen durchs Leben geht, ist es eigentlich klar, dass ihr, egal wo frau geht oder steht, schon die nächste Story begegnet. So war es nur konsequent, dass sie auch die „freie Zeit“ nutzt und unter anderen als Reisejournalistin für die Deutsche Presseagentur (dpa) tätig ist. Ausgezeichnet wurde sie 2007 mit dem Journalistenpreis der Diakonie in Baden und Württemberg. 2009 erhielt sie den Sonderpreis des vom Rhein Kreis Neuss bundesweit ausgeschriebenen Journalistenpreises „Pro Ehrenamt“. 2014 gehörte sie zu Preisträgern des internationalen Journalistenpreises „Belarus in Focus“, der vom polnischen „Solidarity with Belarus Information Office“ aus Warschau ausgeschrieben war. Im März 2015 erhielt sie den Journalistenpreis Irland 2014 der Irland Information Tourism Ireland.
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